Es ist ganz normal Warum redet man im Schlaf?

Die Betroffenen merken es oft nicht, aber sie tun es: Sie reden im Schlaf. Das ist aber nicht ungewöhnlich, wie unser Experte meint. Es ist nur eine Form der Verarbeitung.

Schlafende Frau
Wenn man während des Schlafens redet, ist das völlig normal. Bild © Pixabay

Manche brabbeln unverständliches Zeug, andere halten Monologe und mit einigen kann man sogar mehr oder weniger reden: Menschen, die im Schlaf sprechen. Das ist keine Seltenheit. Laut Prof. Dr. med. Geert Mayer, Leiter des Schlafzentrums der Hephata-Kliniken in Schwalmstadt, sind etwa 70 Prozent aller Menschen davon betroffen. Es ist also ganz normal.

Es ist auch nicht ganz unwichtig. Denn durch das Sprechen werden Dinge verarbeitet. Erlebnisse des Tages werden noch einmal durchgespielt oder man setzt sich unbewusst mit etwas auseinander, das einem sehr beschäftigt. Meist passiert das zwischen zwei Schlafphasen oder wenn ein Schlafdefizit vorliegt, man also zu wenig geschlafen hat.

Schlafwandler und Kinder besonders betroffen

Mit manchen Personen kann man in dieser Zeit auch zumindest kurz reden. Das sind vor allem Schlafwandler und Kinder mit Nachängsten, ansonsten ist das bei Erwachsenen eher selten. Wenn das passiert, haben die Betroffenen einen hohen Tiefschlafdruck. Normalerweise ist die Tiefschlafphase die erholsamste der Nacht, doch die wird gestört.

Es kommt zu einem inkompletten Erwachen: Teile des Gehirns sind wach, andere bleiben im Schlafmodus. Die Personen können dann zwar zielgerichtet funktionieren, aber schnell weichen ihre Antworten ab und werden kürzer. Man merkt, dass sie nicht bei sich sind.

Beim Schlafwandeln aufpassen

Schlafwandeln ist im Prinzip harmlos. Normalerweise orientieren die meisten Menschen sich kurz und legen sich dann wieder ins Bett. Gefährlich wird es dann, wenn sie beispielsweise Fenster öffnen, gerade wenn sich das Schlafzimmer in höheren Stockwerken befindet. Andere verschieben auch Möbel in der Wohnung oder essen. Am nächsten Morgen können sie sich daran nicht erinnern. Das Unterbewusstsein hat es nicht gespeichert.

Bemerkt man solche Anzeichen, sollte man sich ärztliche Hilfe holen, rät Prof. Dr. med. Geert Mayer. Ansonsten ist das Reden im Schlaf kein beunruhigendes Zeichen.

Sendung: hr4, hr4 - Britta am Vormittag, 30.09.2020, 10:00 UhrSe

Quelle: hr4