Pressstempelkanne mit einem Sack Kaffeebohnen

Das Thema ist eigentlich schon kalter Kaffee - und genau darum geht es: kalten Kaffee. Die Zubereitung dauert zwar deutlich länger als der klassische Kaffee mit heißem Wasser, ist dafür aber gesünder und magenschonender. Außerdem eignet sich das Getränk gut zum Mixen.

Die Methode, kalten Kaffee herzustellen, gibt es schon länger. Inzwischen ist er ein Kultgetränk, wie Heiko Reinholz von der Kaffeerösterei Reinholz in Fulda weiß. Beim Cold Brew handelt es sich aber nicht um normalen, mit heißem Wasser zubereiteten Kaffee, der dann erkaltet ist, sondern um eine Variante ganz mit kaltem Wasser.

Einfache Zubereitung

Für den Cold Brew wird ganz klassisch gemahlener Kaffee verwendet, allerdings sollte er grob gemahlen sein. Heiko Reinholz rät wirklich auf den Mahlgrad 10, die gröbste Einstellung, zu gehen. Der Kaffeesommelier verwendet für Cold Brew hell geröstete Kaffeesorten. Die einfachste Zubereitung geht mit einer Pressstempelkanne (auch als Siebstempelkanne oder French Press bekannt), die fast jeder zu Hause hat. Ansonsten tut es auch ein Einmachglas.

In das Gefäß gibt man 150 Gramm grob gemahlenen Kaffee (wenn man es kräftiger will, kann man auch mehr nehmen) und schüttet darauf 1,25 Liter kaltes Wasser. Dann gut verrühren und das Gefäß abdecken, beispielsweise mit Alufolie. Anschließend kommt es für mindestens etwa 24 Stunden in den Kühlschrank. Danach das Kaffeepulver mit dem Stempel nach unten drücken und den kalten Kaffee in eine Kanne oder Glasflasche schütten.

Neue Geschmackserlebnisse

Ein Glas Cold Brew mit Eiswürfeln

Getrunken wird der kalte Kaffee entweder so oder mit Eis, Eiswürfeln, Milch oder etwas Zitronensaft. Ein besonderer Tipp von Heiko Reinholz: Machen Sie Eiswürfel aus Cold Brew und verfeinern so die Getränke mit einer leichten Kaffeenote. Der fruchtige Geschmack lässt Cold Brew auch zu einer idealen Komponente für Cocktails werden. Es gilt: Einfach mal probieren, was schmeckt. Zumal sich der kalte Kaffee gekühlt auch etwa zwei Wochen, wenn er nicht vorher getrunken wird.

Beim klassisch aufgebrühten Kaffee werden durch das heiße Wasser Bitterstoffe freigesetzt. Durch die Cold-Brew-Methode, die eigentlich kein Aufbrühen ist, hat das Wasser länger Kontakt mit dem Pulver und löst dabei vor allem die milden und fruchtigen Inhaltsstoffe des Kaffees. Wem heißer Kaffee bisher zu bitter war, sollte deshalb mal einen kalten probieren. Außerdem wird bei der kalten Variante weniger Säure aus dem Pulver ausgewaschen. Damit ist diese Zubereitung magenfreundlicher. Ansonsten bleiben die Vorzüge des heißen Kaffees erhalten.

Spezielle Geräte im Handel erhältlich

Wer auf den Geschmack gekommen ist und wem die French Press nicht mehr reicht, findet inzwischen im Handel zahlreiche Geräte zur Herstellung von Cold Brew. Die Preise beginnen bei 20 bis 25 Euro. Für Heiko Reinholz ist die Pressstempelkanne für den Hausgebrauch immer noch die einfachste Lösung.

Sendung: hr4, hr4 - Mein Samstagmorgen in Hessen, 30.07.2022, 06:00 Uhr