Kirche St. Wendel in Frankfurt-Sachsenhausen

Die St. Wendel-Kirche am südlichen Stadtrand von Frankfurt/Main wurde unter Pfarrer Dr. Aloys Baum erbaut und am 10. November 1957 durch Bischof Dr. Wilhelm Kempf von Limburg konsekriert.

Die Kirche

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Frankfurt-Sachsenhausen: St. Wendel

Glocken
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Der Architekt, Prof. Johannes Krahn, war lange Zeit Leiter der Architekturklasse an der Hochschule für Bildende Kunst, der Städelschule in Frankfurt. Unter den Kirchen, die er entworfen hat - auch in der Frankfurter Nordweststadt, in Hanau, Idstein, Wörsdorf und Bonn-Buschdorf – ist St. Wendel die bekannteste. 1986 stellte sie die Stadt Frankfurt/Main unter Denkmalschutz.

Bestimmend für die Konzeption des Bauwerks war der Gedanke der "Weg-Kirche", wie ihn Prof. Rudolf Schwarz, der Lehrer Krahns, in seinem Buch "Vom Bau der Kirche" eindrucksvoll gedeutet hat. Daher die betonte Längsausrichtung, die genaue Wendung nach Osten: über das Kreuz zum Sonnenaufgang, dem Bild der Auferstehung Christi. Dorthin blickt das Volk Gottes, dorthin ist es unterwegs. Das Halbrund der Apsis lässt an die weit geöffneten Arme des Vaters denken, in die wir heimkehren.

Die Glocken

Eine Besonderheit dieser Kirche ist ihr freistehender Glockenturm, der an einen italienischen Campanile erinnert. Die vier Glocken von St. Wendel in Frankfurt-Sachsenhausen wurden am 8. Oktober 1958 von der Firma Schilling in Heidelberg gegossen. Sie wurden am 25. Oktober aus Heidelberg abgeholt und am 26. Oktober von Domkapellmeister Msgr. Hans Pabst geweiht.

Am Sonntag, dem 9. November, am Vortag des ersten Jahrestages der Kirchweihe, erklang am Schluß des Hochamtes zum ersten Mal das vierstimmige Geläute.

Die Glocken von St. Wendel sind in den Tönen es’, f’, as’, b’ gestimmt.

  • Die Christusglocke (Ton es’) wiegt 1480 kg; ihr Durchmesser beträgt 1305 mm. Sie trägt die Inschrift "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und mir die Tür öffnet, bei dem will ich einkehren und das Mahl mit ihm halten und er mit mir." (Offb 3,20)
  • Die Marienglocke (Ton f’) wiegt 1022 kg, mißt 1154 mm und hat die Inschrift "Selig bist du, die du geglaubt hast." (Lk 1,40)
  • Die Wendelsglocke (Ton as’) wiegt 764 kg; ihr Durchmesser beträgt 1033 mm. Sie hat die Inschrift "Bitte für uns, heiliger Wendelin, auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi."
  • Die Friedensglocke (Ton b’) wiegt 514 kg. Sie mißt 910 mm und trägt die Inschrift "Der Herr des Friedens gebe Euch Frieden immerdar." (2 Th 3,16)

Dr. Müller-Horrig