Otzberg - Ober-Klingen - Glocke

Malerisch liegt die Bergkirche auf einer Anhöhe über dem Dorf. Abseits von allem Verkehr und Lärm steht sie seit Hunderten von Jahren an ihrem Platz.

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Otzberg-Ober-Klingen: Ev. Bergkirche

Glocken
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Um die Kirche liegt der Friedhof und es ist ein würdiger und ein rechter Ort die Toten hier zu bestatten.

Im Jahre 1303 stand an dieser Stelle eine Kapelle. Nach der Reformation wurde sie zu der heute noch stehenden Kirche erweitert. Die Chronik berichtet, dass dies im Jahre 1606 geschah. 1756 wurde der Turm gebaut. Dabei erhielt der Turm eine gut geschweifte Haube.

Das gotische Tor ist der älteste Teil der Kirche und gehörte dem Kloster Höchst an. Patronatsherr war Fürst von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, zu dessen Standesherrschaft gehörte. Inzwischen sind die Besitzverhältnisse zu Gunsten der Kirchengemeinde verändert.

Sehenswert ist das einfache alte Gestühl. Die Orgel wurde 1895 aufgestellt und vom Orgelbauer Bechtstein in Groß Umstadt gebaut. Das Geld für diese Anschaffung hatte E. Nister aus Nürnberg, ein Sohn des ersten reformierten Pfarrers, der lange Zeit in Ober-Klingen das Kirchenamt versah, gestiftet.  

Die Glocken

Die drei Glocken im Kirchturm stehen unter Denkmalschutz. In beiden Weltkriegen entgingen sie der Vernichtung. Im Jahre 1944 wurde sie vom Turm geholt und sollten eingeschmolzen und dann zu Waffen verarbeitet werden. Als man nach dem Krieg die Mitteilung bekam, dass sie in Hamburg unversehrt stehen, war die Freude der Dorfbewohner unbeschreiblich groß. Als sie dann wieder zum ersten Mal ihre Stimmen erschallen ließen, kamen manchen die Tränen und dieser Tag war ein Festtag für die Gemeinde.

Von Horst Rauch