Frankfurt am Main Innenstadt: Katharinenkirche
Die Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache entstand 1678 bis 1681. Die einschiffige Hallenkirche mit ihren doppelgeschossigen Emporen war ein Werk des Stadtbaumeisters Melchior Heßler. Ihr 54 Meter hoher Turm war bis Anfang des 20. Jahrhunderts das zweithöchste Bauwerk der Stadt, nach dem Domturm.
Am 22. März 1944 brannte die Kirche mit ihrer prunkvollen barocken Innenausstattung aus. Beim Wiederaufbau 1950 bis 1954 entstand die Kirche äußerlich fast unverändert, der Innenraum entspricht der schlichten Ästhetik der 50er Jahre.
Die Glocken
Ihr heutiges Geläute erhielt die Katharinenkirche 1954. Es besteht aus vier Glocken: Die Wahrheitsglocke (Gewicht 2964 kg) erklingt im Ton h° und trägt die Aufschrift "Wer aus der Wahrheit ist, der hoeret meine Stimme." Zweitgrößte Glocke ist die Katharinenglocke (2280 kg, d', "Der Name des Herrn ist ein festes Schloss; der Gerechte laeuft dahin und wird beschirmt"), dann folgt die Kreuzglocke (1575 kg, e', "Ich bin die Auferstehung und das Leben"). Die kleinste ist die Pelikanglocke (1124 kg, fis', "Ex vulnere salus et vita"). Die vier Glocken bilden zusammen einen ausgefüllten Moll-Dreiklang, das sogenannte "Präfationsmotiv".
Das Geläute der Katharinenkirche ist Bestandteil des viermal jährlich erklingenden "Großen Frankfurter Stadtgeläutes".
Dr. Wolfram Schmidt