Kirche St. Martin, Bad Orb

Die Kirche St.Martin wurde um 1350 als gotischer Neubau an der Stelle einer alten romanischen Kapelle errichtet. Im Kirchturm hängt im obersten Stockwerk das Geläut: Fünf Glocken, davon vier in Stahl und eine in Bronze gegossen.

Die Kirche

Beim Neubau wurden bestehende Bauten mit einbezogen; so ist der Kirchturm vermutlich ein alter Wehrturm. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche immer wieder verändert und erweitert; so wurde um 1450 die nördliche Seitenkapelle an den Chorraum angebaut.

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Bad Orb, St. Martin

Glocken
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Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche barockisiert, und in diesem Zustand verblieb sie bis 1936/37. In diesen beiden Jahren wurde der gotische Zustand der Kirche wiederhergestellt und die heutige Sakristei angebaut.

In den Jahren 1978/79 dann wurden zwei völlig verschiedene Seitenschiffe an die Kirche angebaut und der Innenraum wurde wieder Re-Barockisiert.
1983, in der Nacht auf den 25. Dezember, fing die Kirche Feuer und wurde bis auf die Sakramentskapelle und die Sakristei sowie Teile des Turms (inklusive der Glocken) fast vollständig vernichtet.

Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte durch den Würzburgen Dombaumeister Schädel im Stile der Gotik, sodass am 3. Adventssonntag 1985 die Kirche durch den ehemaligen Pfarrer von Orb und damaligen Weihbischof von Fulda, Johannes Kapp, (heute emeritierter Weihbischof von Fulda) wieder eingeweiht werden konnte. Die heutige Gestalt der Kirche ist damit erreicht.

Das Geläut

Im Kirchturm der St.-Martins-Kirche hängt im obersten Stockwerk das Geläut: Fünf Glocken, davon vier in Stahl und eine in Bronze gegossen. Die Stahlglocken sind Ersatz für vier Bronzeglocken, die im ersten Weltkrieg abgegeben werden mussten. Die verbliebene Bronzeglocke wurde dann ebenfalls im zweiten Weltkrieg eingeschmolzen; als Ersatz für diese Glocke wurde 1952 eine neue, bronzene Glocke als Geschenk der Gemeinde an ihren Pfarrer zum vierzigjährigen Priesterjubiläum angeschafft. Die Glocken tragen die Namen St. Martin, St. Josef, St. Marien, Herz Jesu und St. Michael.

(vgl. Dr. Werner Mühl, Ein Führer durch die beiden katholischen Kirchen von Bad Orb, 1. Auflage 1993)