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Semmelknödel-Weltrekordversuch in Schotten

Semmelknödel

Der größte Semmelknödel bisher hat ein Gewicht von rund 86 Kilogramm. Er soll am Wochenende im Vogelsberg überboten werden. Das Küchenteam vom Berggasthof "Zum Steira" möchte einen neuen Rekordknödel formen. Wer will, kann am Samstag auch ein Stück davon bekommen - oder mit dem Rezept das Riesenteil nachmachen.

Wie das bei solchen Ideen oft so ist: Sie entstehen in einer gemütlichen Runde. So auch in Schotten im Berggasthof "Zum Steira". Dort kam dann Küchenchef Christoph Führer auf die Idee, einen Riesensemmelknödel herzustellen, sehr zur Freude seines Chefs Thomas Jager. Den bisherigen Rekord hält ein Exemplar, das im bayerischen Kollnburg hergestellt wurde. Dieser Knödel bringt rund 86 Kilogramm auf die Waage. Die Schottener Version soll ihn um rund 24 Kilo überbieten und die 100-kg-Marke knacken.

Das, so Christoph Führer, ist auch die Voraussetzung. Die Rekordkommission aus Hamburg, die den Versuch in Schotten akribisch verfolgen wird, gibt sich mit ein, zwei Kilo mehr nicht zufrieden. Also soll der neue Rekordknödel jetzt 100 Kilo schwer werden.

Christoph Führer, Küchenchef im "Zum Steira"

Das Rezept

Die Zubereitung beginnt bereits am Freitag unter den strengen Blicken des Rekordinstituts für Deutschland (RID) aus Hamburg. Diese Zutaten müssen von dem Team des Berggasthofs für den neuen Rekord verarbeitet werden:

  • etwa 40 kg Knödelbrot
  • 366 Eier (18 l)
  • 30 l Milch
  • 2,8 kg Petersilie
  • 2,5 kg Gewürze 

Das Hacken der Petersilie ist schon eine ganz schöne Arbeit, wie Christoph Führer anmerkt. Die Zutaten werden in einer Wanne vermengt, wie man sie sonst aus Metzgereien kennt. Darin soll der Knödel dann auch geformt werden, was keine so einfache Aufgabe ist.

Gegart wird er anschließen in einem Topf, der extra in einer Schlosserei in Schotten hergestellt wurde: 1,40 Meter breit, 1, 40 Meter lang und 1,40 Meter tief. Er wird mit knapp drei Kubikmetern Wasser gefüllt. Zum Erhitzen des Wassers kommen fünf Gaskocher zum Einsatz. Für den Transport des Knödels ist die Freiwillige Feuerwehr aus Nidda zuständig. Sie werden mit einer Drehleiter die Masse in den Topf heben und später dann wieder heraus. Gegen vier Uhr in der Nacht soll die Knödelmasse ins Wasser kommen.

Garen nach Gefühl

Dort muss der Knödel nach Schätzungen von Christoph Führer etwa 14 Stunden bei 85 bis 90 Grad ziehen. Der Kollnburger brauchte zwölf Stunden. Bei der Garzeit muss sich der Chefkoch auf sein Gefühl verlassen. Denn: Der Rekord ist nicht geschafft, wenn der Knödel nicht durch ist. Die Vorgaben des Rekordinstituts sehen bei Lebensmitteln vor, dass sie ganz verzehrt werden müssen. Es darf nichts weggeworfen werden!

Aber das Steira-Team ist zuversichtlich, es zu schaffen. Das hoffen natürlich auch alle Helferinnen und Helfer, denn sie bekommen dann etwas von dem Rekordknödel ab. Und wer wissen will, wie so ein riesiger Semmelknödel schmeckt, sollte sich am Samstag ab etwa 17:00 Uhr am Berggasthof einfinden. Dann soll der Knödel aus dem Wasser geholt und verteilt werden. Dazu gibt es Spanferkel, Sauerkraut und Soße.

Rekord zählt nur, wenn alles erfüllt ist

Damit der Schottener Semmelknödel auch wirklich ins Rekordbuch kommt, muss er ganz durch sein, um die 100 Kilo wiegen und ganz bleiben! Bricht er beim Rausheben oder Auspacken, ist es kein gültiger Rekord. Der Semmelknödel-Rekord ist Teil des Vulkanwiesenfestes des Berggasthofs, das von Freitag bis Sonntag geht.

Wer eine größere Feier plant und viele Gäste zu versorgen hat, kann sich ja gerne mal an dem Rezept versuchen.