Fakten rund um den farbenfrohen Brauch Erstaunliches Wissen übers Feuerwerk

Wunderkerzen sind das ganze Jahr über in den Läden erhältlich. Wer mehr möchte, muss sich bis Silvester gedulden.
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In jeder größeren Stadt werden an Silvester große Feuerwerke gezündet. Doch wo wurde es erfunden? Wie entstehen die schönen Farben? Wir haben einige interessante Fakten für Sie gesammelt.
Der Ursprung des Feuerwerks
- Die ersten Feuerwerke gab es vermutlich vor knapp 1000 Jahren in China. Damals wurden Bambusrohre ins Feuer geworfen, wo sie mit lautem Knall platzten. Das sollte Geister vertreiben und Krieger aus anderen Stämmen fernhalten. Später wurden die Rohre mit einer Mischung aus Salpeter, Holzkohle und Schwefel gefüllt. Angezündet zischelten sie über den Boden. Durch das Mischen dieser Stoffe wurde ganz nebenbei das Schwarzpulver erfunden.
- In Deutschland gab es 1506 das erste, geschichtlich belegte Feuerwerk. Zu Ehren von Kaiser Maximilian I. kam es in Konstanz zu einem großen Feuerspektakel am Himmel.
Farbenpracht und Kaufeinschränkung
- Die Farben der Raketen entstehen durch Metallsalze im Raketenkopf. Orange ist am einfachsten herzustellen, da es sich um die Farbe des Feuers handelt. Weiße Funken entstehen aus Magnesium, grüne aus Bariumnitrat und blaues Feuer wird von Kupfersalzen ausgelöst.

Die blaue Farbe ist besonders schwer herzustellen. Hierfür muss bei der Explosion eine bestimmte Temperatur entstehen.
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- Feuerwerkskörper werden in Deutschland in vier Kategorien eingeteilt. Zu Kategorie I zählen harmlose Dinge wie Wunderkerzen oder Knallerbsen. Diese dürfen das ganze Jahr über verkauft werden. Raketen gehören zu Kategorie II und dürfen nur von Volljährigen kurz vor Silvester erworben werden. Kategorie III und IV beinhalten Knallkörper, die nur von Profis gekauft und verwendet werden dürfen.
Erstaunliche Zahlen zum Feuerwerk
- In Japan heißen Feuerwerke Hanabi („Feuerblumen“). Dabei werden bis zu 400 kg schwere Kugelbomben genzündet, die beispielsweise Blumen an den Nachthimmel malen. Die Ausbildung zum Feuerwerker dauert dort übrigens zehn Jahre. In Deutschland ist dies keine gesetzlich anerkannte Berufsausbildung. Um als Pyrotechniker zu arbeiten, sind ein Pflichtlehrgang und ein Befähigungsschein notwendig.
- Durch Feuerwerk entstehen in einer Silvesternacht rund 4.000 bis 5.000 Tonnen Feinstaub. Das macht etwa 15 Prozent der jährlich im Straßenverkehr freigesetzten Feinstaubmenge aus. An Silvester ist die Luftbelastung vor allem in Städten häufig so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Asthmatiker sollten in dieser Nacht besonders aufpassen, da die Feinstaubpartikel die Atemwege reizen.

In Großstädten wie Frankfurt steigt die Feinstaubbelastung während eines Feuerwerks enorm.
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Wohin mit dem Müll nach einem Feuerwerk?
- Blindgänger sollten gewässert und eine halbe Stunde im Eimer liegen gelassen werden. Dadurch wird das Schwarzpulver mit den Salzen unschädlich gemacht und kann anschließend im Restmüll entsorgt werden. Raketenreste oder ähnliches landen ebenfalls in der schwarzen Tonne.
- Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können auch Schäden entstehen. Wie Sie in so einem Fall vorgehen können, haben wir in diesem Artikel dargestellt:
Sendung: hr4, hr4 - Mein Morgen in Hessen, 28.12.2019, 06:00 Uhr