Qualitätsansprüche beim Weihnachtsbaum-Kauf steigen Dichte, Schmückability - und bitte keine Nadeln!

Die Qualitätsansprüche an Weihnachtsbäume werden immer höher. Die Kriterien sind streng. Förster Joachim Schleicher aus Poppenhausen verkauft deshalb keine Bäume mehr.
Der heimische Wald wird den steigenden Qualitätsansprüche der Kundinnen und Kunden nicht mehr gerecht - das sagt Revierförster Joachim Schleicher aus Poppenhausen. Jahrelang hat er Weihnachtsbäume verkauft und irgendwann entnervt aufgegeben.
Acht Bäume, vier Meinungen
Meist hat man eine romantische Vorstellung vom Baumkauf: Die ganze Familie zieht los, es duftet nach Tannenzweigen, irgendwo brennt ein offenes Feuer.
In der Realität sieht das anders aus, fragt man Weihnachtsbaumverkäufer: Da werden acht Bäume rausgesucht, müssen immer wieder aufgeschüttelt werden, damit man sich von der Dichtigkeit der Nadeln und der Schmückability überzeugen kann und hinterher gibt es vier Meinungen. Das hat auch Schleicher immer wieder erlebt.
Männer entscheiden sich schneller, Paare schauen von sechs Seiten, finden ein kleines Loch im Wachstum - und schon sei der Baum nicht mehr akzeptabel, erinnert sich der Förster. Vor allem dürfe der Baum nicht nadeln. Damit scheiden heimische Gewächse aus, so Schleicher.

Ein Baum aus heimischen Wäldern
Sein Rat zum Weihnachtsbaum-Kauf: Bevor man mit einer Idealvorstellung auf die Suche geht, solle man sich fragen: Habe ich das, was ich mir in meiner Wohnung wünsche, jemals im Wald gesehen? Eher nicht!
Und daran sollte man sich orientieren: an Bäumen, die natürlich aussehen und in jedem hessischen Wald stehen. Das sei gerade im Hinblick auf Ökologie und Nachhaltigkeit die vernünftigste Entscheidung.
Für sich privat hat der Revierförster nur ein Kriterium: natürliche Kerzen müssen dranpassen, dann ist er zufrieden.