Fast vergessene Opfer des Krieges Tierfreundin sammelt Futter für Haustiere der Flüchtlinge
Audio
Tierfreundin sammelt Futter für Haustiere der Flüchtlinge

Viele ukrainische Frauen und Kinder verlassen ihre Heimat. Dabei nehmen sie auch ihre Haustiere mit. Die Flüchtlinge wollen die Tiere meist nicht dem Schicksal des Krieges überlassen. Doch die Tiere brauchen auch Hilfe. Dieser Aufgabe hat sich Sandra Hilpert aus Kassel verschrieben.
Im Hauptberuf ist Sandra Hilpert Friseurin. Doch der Krieg in der Ukraine und die Situation der Menschen auf der Flucht haben sie jetzt auch zur Spendensammlerin werden lassen. Nicht für die Flüchtlinge selbst, sondern für deren Haustiere. Sie kümmert sich um Tiernahrung.
Auf vielen Fotos sah sie, dass die Menschen mit Hunden und Katzen unterwegs waren und sind. Sie wollten die Tiere nicht einem ungewissen Schicksal in der Heimat zurücklassen. Für die Menschen sind sehr schnell viele Hilfsaktionen angelaufen. Hundebesitzerin Sandra Hilpert hat sich aber gefragt, was mit den Tieren passiert? Wer kümmert sich um deren Versorgung? Auch um die, die doch in der Ukraine zurückgelassen wurden?

Tiere sind oft ein wichtiger Halt
Tiere sind für viele Menschen ein wichtiger Teil der Familie, teilweise sogar Familienersatz, einfach ein wichtiger Teil des Lebens. Wenn es ihnen gut geht, fühlen sich auch Frauchen und Herrchen gut. Das hat Sandra Hilpert dazu bewegt, sich um die vergessenen Tiere zu kümmern und sie hat im Internet einen Aufruf für Futterspenden gestartet.
Inzwischen hat sie schon viele Sachen erhalten. Der Hinterraum ihres Friseursalons ist voll gestapelt. Viele Tierfreundinnen und -freunde möchten so helfen. Übergeben werden soll das Tierfutter am 19. März. Dann will Sandra mit zwei Freunden nach Polen an die Grenze zur Ukraine fahren und es einer Tierschutzorganisation übergeben.

Trinkgeld geht für Spritgeld drauf
Weil sie so viele Spenden erhalten hat, wird sie wohl noch ein zweites Mal fahren müssen. Dabei ist der Friseurin durchaus unwohl zu Mute. Sie hat, das betont sie, Angst. Doch das Vertrauen auf Gott, die Not der Flüchtlinge und das Schicksal der Tiere sind dann doch stärker. Außerdem ist sie vom Erfolg ihrer Aktion so überrascht, dass sie niemand enttäuschen möchte.
Die Hundebesitzerin hat eine klare Haltung: Wem es gut geht, der kann und sollte auch geben. Ihr Herz schlägt für alle Lebewesen, denen es schlecht geht. "Man kann auch mal in die Kasse einzahlen," so ihr Standpunkt. Die Miete für den Kleinlaster und die Spritkosten zahlen sie selbst. Und es muss nicht die letzte Fahrt sein. Denn für Sandra ist klar: Sie muss in so einer Situation etwas tun.